Die Geschichte der Trolle

Weit im hohen Norden, wo Winterstürme die wetterharte Meeresküste peitschen, liegt ein langgezogenes, schmales Land. Dort gibt es dunkle Wälder mit mondbeschienenen Seen, von mächtigen, schneebedeckten Bergen umgebene tiefe Fjorde, endlose Flüsse und kalte Sturzbäche, die sich an den Berghängen über hervorspringende Felsen ergießen. Heutzutage ist dieses Land nur noch sechs Monate lang von Eis und Schnee bedeckt. Aber vor langer, langer Zeit zog sich ein riesiger Gletscher über das ganze Land--viele tausend Jahre lang.

Als sich das Klima allmählich erwärmte und der Gletscher sich immer weiter nach Norden zurückzog, folgten ihm die Menschen, die sich südlich des Gletschers angesiedelt hatten. Sie sahen sich um und fanden eine zauberhafte Landschaft vor, wo sie sich niederließen und sich schließlich als die Erstbewohner dieses Landes betrachteten, das sie Norwegen tauften. Sie selbst wurden "Normannen" (Männer des Nordens genannt).

Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie feststellen mußten, daß dieses Land verschiedene andere Kreaturen beherbergte, die sich in den Wäldern und Bergen versteckten. Die Menschen wußten nicht, wer diese Kreaturen waren, es wurden ihnen jedoch übernatürliche Kräfte zugeschrieben, und schließlich gab man ihnen den Namen "Trolle".

Die Trolle wurden meistens in klaren, mondhellen Nächten gesehen oder aber in stürmischen Nächten, die jeder Menschenseele, die sich zufällig im Freien befand, Furcht einjagen konnten. Die Trolle hatten sehr deutlich ausgeprägte Merkmale, wie etwa lange, krumme Nasen, nur jeweils vier Finger und Zehen an Händen und Füßen, und die meisten hatten lange, buschige Schwänze.
Einige Trolle waren Riesengestalten, andere wiederum waren von kleinem Wuchs. Man hörte auch Geschichten von zweiköpfigen und sogar dreiköpfigen Trollen. Manche hatten sogar nur ein Auge mitten auf ihrer runzeligen Stirn. Andere wiederum waren auf ihren Köpfen und Nasen mit baumartigen Wucherungen und moosähnlichen Gebilden bewachsen.

Obwohl sie zottiges, rauhes Haar hatten und die meisten Trolle furchterregend aussahen, waren sie doch als gutmütig und einfältig bekannt, und zwar so sehr, daß sie gelegentlich selbst von schlauen Bauernjungen leicht übertölpelt werden konnten. Geschichten über solche Begebenheiten kommen in den Märchen häufig vor.

Die meisten Trolle werden mehrere hundert Jahre alt. Aufgrund ihrer extrem scheuen Natur ist jedoch ihr wahrer Ursprung, ihr Lebensstil und was sie sonst noch an Überraschungen auf Lager hatten, immer ein Geheimnis geblieben. Die Fähigkeit sich verwandeln zu können, wurde als eine der vielen natürlichen Kräfte der Trolle angesehen. Die Weibchen, auch "Hulder" genannt, konnten sich in unglaublich anziehende junge Mädchen verwandeln. Allerdings konnten sie ihre Schwänze nicht loswerden. Daher sahen Jäger und Bauernsöhne, die von Feengeschichten in die Berge gezogen wurden, bei ihren neu gefundenen Liebchen sofort nach, ob sie einen Schwanz hatten.

Wenn Trolle erzürnt waren, kannte dieser Zorn keine Grenzen. Daher war es sehr wichtig, sie sich nicht zu Feinden zu machen. Wenn ein Bauer einen Troll herausforderte, konnte es vorkommen, daß sein Vieh krank wurde oder noch schlimmere Sachen passierten. Andererseits konnte sich jedoch ein gutes Verhältnis mit den Trollen als sehr lohnend erweisen.

Selbst heutzutage ist es ratsam, bei den Trollen in gutem Licht zu stehen, denn man weiß ja nie, wann man einem Troll begegnet. Wenn Sie sich das nächste Mal in die tiefen Wälder und zu den mächtigen Bergen mit ihren unergründlichen Seen und reißenden Wasserfällen begeben, dann sehen Sie sich vor! Denn wenn die Dämmerung hereinbricht, sind Sie nicht mehr allein.
      Dann gibt es nur noch Sie ...und die Trolle!

NyForm Trolle bei Nacht

Tief im Nordwald liegt eine kleine Lichtung zwischen den Kiefern. An dieser Schneise befindet sich ein kleiner Preiselbeerhügel. Er sieht wie ein ganz normaler Beerenhügel aus, aber es ist Tytteberg. Das zu Hause der Familie Tytterud. Sie sind Tytten (Waldtrolle).
Ein Tytte ist ein kleines trollähnliches Wesen, das dort lebt, wo es reichhaltigen Zugang zu seinem Lieblingsgericht hat: Trollcreme, zubereitet aus Preiselbeeren, Biberquark, Maulwurfsmilchsahne Wachteleiern und zwei Wacholderbeeren - dem Geschmack zuliebe.
Die Tytten sind fröhliche Kerlchen, die nichts gegen ein Fest ab und zu einzuwenden haben. Aber selbst wenn sie den Trollen ähneln, solltest du sie nicht Preiselbeer-Trolle nennen, denn sonst sind sie tödlich beleidigt. Also vergiss nie: Es sind Tytten. Obwohl es sehr schwierig ist, mit den Tytten in Kontakt zu kommen, haben wir es geschafft, Familie Tytterud zu besuchen. Wir waren die ersten Menschen, die sie in ihrem Alltag beobachten durften. Unser Skulpteur hat anhand seiner Skizzen und Aufzeichnungen naturgetreue Abbildungen von den Tytten geschaffen und die Designerin June Karlson hat sie nachgebildet. Unsere Tyttenkulpturen sind die einzigen auf der Welt, die von den Tytten selbst anerkannt worden sind.

gefunden bei:

http://www.geschenke-trolle.de/trolle.php?familie=Waldtrolle

Aber der süßeste Troll oder Kobold Norwegens war uns ist wohl  Wencke Myhre